QRP - Funkbetrieb mit kleiner Sendeleistung

Den Funkbetrieb mit kleiner Sendeleistung bezeichnet man im Amateurfunk mit 'QRP'. Der Begriff entstammt einer Liste von 'Q-Schlüsseln' oder 'Q-Gruppen', die 1912 von der 'International Radiotelegraph Convention' eingeführt und weiter entwickelt wurden.

Diese 3-stelligen 'Q-Schlüssel' entstanden, um die in der damaligen Morsetelegrafie üblichen Standardübertragungen abzukürzen und damit den Funkverkehr schneller und sicherer abzuwickeln. Es sind keine Abkürzungen, sondern willkürliche Kombinationen aus einem Q und zwei folgenden Buchstaben.

'QRP?' bedeutet eigentlich "Soll ich die Sendeleistung verringern?"; und 'QRP' "Verringern Sie die Sendeleistung".

Seinerzeit wurde die maximale Sendeleistung für QRP-Betrieb auf 5W für CW und 10W für SSB festgelegt. Nachzulesen ist das in den Büchern 'The Five-Watt QRP Movement in the US, 1968-1981' und 'History Of QRP In The U.S. 1924-1960' von Adrian Weiss (W0RSP). Beide Bücher stehen zum kostenfreien herunter laden zur Verfügung.

'QRP' bedeutet eine Ausgangsleistung von 5W bei CW und 10W PEP bei SSB.

Die funksportliche Herausforderung bei QRP-Betrieb liegt darin, Funkbetrieb mit kleinster Sendeleistung zu machen und auch damit große Distanzen zu überbrücken. Hierbei kommt durch die Leistungsbeschränkung der Wahl der Antenne und des Standorts eine besondere Bedeutung zu.

Ein zusätzlicher Vorteil bei 'QRP' ist nicht nur die geringe benutzte Sendeleistung, sondern dass die QRP-Geräte in der Regel sehr klein und damit bei geringem Stromverbrauch auch transportabel sind. Mit 'QRP' einher geht auch auch die Vereinfachung des Selbstbaus von Funkgeräten, Antennen und Zubehör, die wegen der geringeren Spannungen und Ströme ohne großes Risiko für die Gesundheit und zu moderaten Kosten aufzubauen sind.

Was bedeutet 'QRP' in der Praxis:


qrp

Wird eine Sendeleistung von 100W (Standard-Sendeleistung) auf 5W vermindert, so schlägt sich dies lediglich in einer ca. 2 S-Stufen geringeren Signallautstärke (-13 dB) beim Empfänger nieder. Eine Verminderung auf 1W in einer ca. 3 S-Stufen geringeren Signallautstärke. Ein CW-Signal von z.B. S7 ist gut hörbar. Aber ein Signal von S5 oder darunter kann auch noch problemlos aufgenommen werden.

Betrachtet man die Leistungsdichte eines CW-Signals und eines SSB-Signals, so ergibt sich, dass eine SSB-Station, die mit 100W sendet, im Mittel die Leistungsdichte erzeugt, die eine CW-Station mit 5W erzeugen würde.

Die Nachteile, die man durch die geringere Sendeleistung hat, müssen durch eine angepasste Betriebstechnik kompensiert werden.

Es gibt Funkamateure, wie z.B. Bert (PA1B), die versuchen, Funkverbindungen in CW mit möglichst geringer Leistung herzustellen. Erreicht wird dies mit Abschwächern die zwischen Transceiver und Antenne geschaltet werden. Er benutzt die Abschwächer sowohl beim Senden, als auch beim Empfang! Bert hat Verbindungen über 1500 Meilen Entfernung mit einer Leistung von 0,85 mW herstellen können, die einer Entfernung von über 1,2 Millionen Meilen pro Watt entsprechen.

Mein Einstieg in das 'QRP-Basteln'

Im QRP-Report 2-2002 erschien ein Artikel von Uwe (DL7UWE), mit dem Titel "Kleintransceiver für verschiedene Bänder". Der Transceiver beruht auf einem Konzept von DL2YLO (GM47: Einfacher QRP-CW-Transceiver, CQ-DL 4/2000).

Dieser 'Kleintransceiver' war für mich der Einstieg in das 'QRP-Basteln'. Im weiteren Verlauf sind dann eine Vielzahl zusätzlicher Bastelprojekte entstanden.


Ausrüstungsgegenstände und Zubehör

Für die portable Verwendung gibt es eine Vielzahl von Ausrüstungsgegenständen oder Zubehörteilen. Vieles davon lässt sich auch mit einfachen Mittel selbst herstellen. Auf Flohmärkten findet man auch oft sehr schöne Zubehör-Teile, wie das 'MiniJamb' von OK1QO.

'Palm Radio' CW-Paddle und Zubehör

miniJamb

'MiniJamb' - Paddle (OK1QO)

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Elecraft 'T1', Automatic-Tuner

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'HF-P1' Vertikalantenne

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'Spieth' GFK-Mast